Published: Blauen Narzisse.
DER KOSOVO IST SERBISCH (II)
Vor genau 16 Jahren endete der Kosovokrieg. Frieden gibt es bis heute nicht. Die serbische Publizistin Dragana Trifkovic erkl?rt die Motive und Folgen des Nato-Angriffs.
Nach jahrzehntelangen Versuchen, dem Rest der Welt die Demokratie aufzuzwingen, sind die USA die weltweit am meisten gehasste Nation geworden. Wenn jemand noch nicht erahnt, wie Freiheit nach den US-amerikanischen Kriterien auszusehen hat, dann muss er die s?dserbische Provinz namens
Nicht allein die Denkm?ler und Kirchen sind eingez?unt, sondern auch die Menschen. F?r die Serben, die in dieser Region in ethnischen Enklaven leben, ist die „Freiheit“ auf einen Radius von wenigen Kilometern beschr?nkt.
Falsche Anschuldigungen und falsche Bilder
Auf einem Teil des serbischen Territoriums wurde mithilfe der Nato-Bomben und der Terroristen der UCK ein falscher Staat begr?ndet. Der Grund f?r die Schaffung diesesNATO-„Staats“ war der Wunsch der USA, in Kosovo und Metohija eine Milit?rbasis zu errichten. Da Serbien die Aufforderung, sich besetzen zu lassen, nicht akzeptierte, wurden die Intervention mit dem Schutz sogenannter „Menschenrechtsaktivisten“ begr?ndet. Die westlichen Medien haben Serbien zudem des Genozids gegen die albanische Bev?lkerung beschuldigt. Um das zu beweisen, haben sie Fotos uniformierter UCK-Terroristen, die bei einem Angriff auf serbische Sicherheitskr?fte get?tet wurden, pr?sentiert.
1999 begann die Nato mit ihrem Angriff auf Serbien, dem ehemaligen Jugoslawien, ohne Zustimmung des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen. Damit haben sie internationales Recht aufgehoben, die etablierte Weltordnung verletzt und im Gegenzug die Herrschaft der Gewalt durchgesetzt. Die Bombardierung serbischer St?dte und B?rger dauerte 78 Tage, in dieser Zeit wurden ?ber 40.000 Bomben, Geschosse und Raketen gegen Serbien eingesetzt.
Die Nato schreckte auch nicht davor zur?ck, verbotene Waffen mit abgereichertem Uranium und Streubomben zu verwenden. Aus dem Bericht eines der f?hrenden K?pfe des Umweltprogramms der Vereinten Nationen, Bakary Kante, geht hervor, dass die Nato in Serbien mehr als zehn Tonnen abgereichertem Uraniums hinterlassen hat. Die ?kologischen Folgen sind katastrophal – und sie haben eine Krebs-Epidemie ausgel?st. Die Opfer der Nato-Aggression sind nicht allein die Zivilisten, die von Bomben getroffen wurden – insgesamt bis zu 2.500 Tote und 12.000 Verletzte – sondern auch die, bei denen der Angriff ernsthafte Krankheiten verursacht hat. Ebenso betroffen sind die n?chsten zehn Generationen derer, die durch von abgereichertem Uranium verursachten Krebs sterben werden. Das sind, in aller K?rze, die entscheidenden Folgen des Angriffes von 19 Staaten auf Serbien im Jahr 1999.
Verbrechen auf Verbrechen
Die Bombardierung wurde aufgrund einer politischen Entscheidung der damaligen serbischen F?hrung beendet: Sie unterzeichnete am 9. Juni 1999 das Abkommen von Kumanovo, infolgedessen einen Tag sp?ter der UN-Sicherheitsrat die sogenannte „Kosovo-Resolution“ erlie?. Seitdem befand sich die s?dliche Provinz Serbiens unter Kontrolle der NATO bzw. der „Kosovo-Truppe“ (KFOR) – unter Beteiligung der UN-Mission im Kosovo (UMNIK) – und sp?ter der „Rechtsstaatlichkeitsmission der Europ?ischen Union im Kosovo” (EULEX). Was die serbische Bev?lkerung erlitten hat, seitdem die Nato gekommen ist, kann nicht in einem Artikel beschrieben werden.
Ein besseres Zeugnis davon wird durch Bilder und Videos der von Albanern organisierten Pogrome abgelegt. Diese Verbrechen wurden stillschweigend von Nato-Offizieren unterst?tzt, die bei dieser Terrorkampagne gegen serbische Zivilisten zuschauten. Verkohlte ?berreste serbischer H?user und Kirchen verweisen auf die vermeintlich zivilisierten Verb?ndeten der USA und der EU – n?mlich Terroristen und M?rder. Und diese Verbrecher haben die Spuren ihrer Taten nicht verwischt. Denn niemand hat sie f?r das verurteilt, was sie verbrochen haben. Zahlreiche mittelalterliche Kl?ster in Kosovo und Metohija, die circa 500 Jahre dauernde t?rkische Besatzung ?berdauert haben, ?berlebten den Einmarsch der westlichen Demokratie nicht. Seit der Ankunft der NATO-Truppen wurden ?ber 150 Kirchen und Kl?ster zerst?rt. Der Genozid traf nicht nur die lebenden, sondern auch die toten Serben. ?ber250 orthodoxe Friedh?fe wurden entweiht. ?ber 200.000 Serben wurden in Folge einer „ethnischen S?uberung“ vertrieben.
Ausradierung der Geschichte
Als die heftigsten Angriffe auf Serben in Kosovo und Metohija stattfanden, w?hrend Albaner mittelalterliche serbische Kl?ster und serbische H?user angriffen, vermittelten die westlichen Medien die Geschichte einer „Stabilisierung der Situation im Land“. L?gen ?ber den Prozess der Entstehung eines „Staats“ namens Kosovo, an dem angeblich Albaner und Serben gleicherma?en teilhaben k?nnen, existieren auch heute. Doch in Kosovo und Metohija gab es lediglich einen Prozess der Zerst?rung, um die Geschichte dieser Provinz auszuradieren und um L?gen und eine verkehrte Geschichtsschreibung zu erm?glichen.
Serben wurden daran gehindert, zur Heimat ihrer Vorfahren zur?ckzukehren und ihre zerst?rten Kirchen und H?user wiederaufzubauen. Das Eigentum der Serben in Kosovo und Metohija wurde weggenommen und anschlie?end an die Institutionen eines vermeintlichen Staates verkauft – oder einfach sofort usurpiert.
Anm. d. Red.: Der zweite Teil des Berichts aus dem Kosovo von Dragana Trifkovic erscheint n?chste Woche. In diesem Artikel geht sie auf die Interessen des Westens, die Ausbreitung des Islamismus im Kosovo und die Positionen in Serbien ein. Im November 2014 hat BlaueNarzisse.de
Bild: Trifkovic vor dem zerst?rten Erzengelkloster bei Prizren. Diese Grabanlage des serbischen Zaren Stefan Dusan aus dem 14. Jahrhundert wurde 2004 von radikalen Albanern niedergebrannt.